BFW Bayern Immobilien Digital – Chancen und Strategien digitaler Innovation
Ein innovatives Verbandsformat geht neue Wege und befasst sich mit Chancen und Strategien digitaler Innovation in der Immobilienwirtschaft
Eines der aktuell wichtigsten Themen der Immobilienwirtschaft ist die Digitalisierung mit ihren Chancen und Herausforderungen. Eine Motivation für den BFW Bayern, zum ersten Mal in der Verbandsgeschichte einen „Digitaltag“ auszurichten, der nicht nur inhaltlich ganz mit der Zeit geht. Als einer der ersten Verbände im Freistaat konnte der BFW beweisen, was auch veranstaltungstechnisch mit Hilfe der Digitalisierung bereits heute möglich ist. So konnten die Interessenten bequem von zuhause aus die Impulsen aus der Fachwelt im Format einer TV-Sendung verfolgen, während die Referenten für eine hochmoderne Live-Übertragung im Greenscreen-Studio des Münchner hbw Conference Centers zusammenkamen.
Auch die Eröffnung konnte mit einer Premiere aufwarten. Thomas Weingartner, Niederlassungsleiter München bei der Bayerischen Hausbau GmbH & Co. KG und brandneues Vorstandsmitglied im BFW Bayern, begrüßte die zugeschalteten Gäste an den Bildschirmen zum ersten Mal. Mit Blick auf das Motto des Tages unterstrich er: „Was vor wenigen Jahren noch als Zukunftsmusik galt, wird heute bereits Realität“. Immer stärker betreffen diese Veränderungen die Immobilienwirtschaft, die bereits mit den verschiedensten Herausforderungen zu kämpfen hat. Weingartner hob daher auch die Wichtigkeit des Dialogs mit den politischen Entscheidern hervor. „Der BFW setzt sich aktiv dafür ein, dass wir gemeinsam mit der Politik Rahmenbedingungen schaffen, die uns nicht ausbremsen, sondern voranbringen.“
Als oberster Ansprechpartner für die Digitalisierung in Bayern richtete sich der Staatsminister für Digitales, Dr. Fabian Mehring (Freie Wähler), an das Publikum. Er sprach von seiner Vision der digitalen Zeitenwende, die mit Mut und Zukunftsoptimismus zu erreichen wäre, wobei die wirtschaftliche Lage und das Leben der Menschen gleichzeitig verbessert werden könne. Um das im Detail mit einem Baupolitiker diskutieren zu können, betrat daraufhin der Abgeordnete Konrad Baur (CSU), Mitglied im Ausschuss für Wohnen, Bau und Verkehr im Bayerischen Landtag, das Studio. Während des Gesprächs mit dem Moderator des Tages, Dr. Florian Forster, Geschäftsführer der acm Werbeagentur GmbH, unterstrich Baur die wichtige Rolle der Immobilienwirtschaft, um Bayern in eine Zukunftsregion zu verwandeln. Digitalisierung sei eine Querschnittsaufgabe, die alle Resorts betrifft und überall in die Prozesse eingreift.
Für einen fachlichen Rundumblick über die Smarte Welt der Zukunft und den Einsatz von KI kam Prof. Dr. Heiko Gsell von der EBZ Business School GmbH ins Studio. Dieser hat nicht nur die Aareon Stiftungsprofessur für Wirtschaftsinformatik inne, sondern auch die Projektleitung beim Real Estate Start-Up Incubator. Gsell nahm das Publikum mit auf eine wissenschaftliche Reise, wobei er die Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft anhand des ganzen Lebenszyklusses von Immobilien betrachtete. Am Ende seiner Keynote stand unter Anderem fest, wie wichtig Daten bei diesem Transformationsprozess sind, der die Branche als Ganzes betrifft. Dies sollten auch die darauffolgenden Vorträge verdeutlichen.
Ein anschauliches Praxisbeispiel, wie die Digitalisierung im Immobilienvertrieb heute schon effektiv eingesetzt werden kann, erläuterte Moderator Dr. Forster im Dialog mit Susanne Schön von der BHB Unternehmensgruppe. Da neben dem Vertrieb auch praxistaugliche digitale Lösungen für die hohen ESG-Anforderungen für Unternehmen von besonderem Interesse sind, wurde dieser Aspekt daraufhin beleuchtet. Wie unter der Aufrechterhaltung der Wirtschaftlichkeit das Nachhaltigkeits-Reporting vereinfacht werden kann, verdeutlichte der Gründer und CEO der Predium Technology GmbH, Fabian Memmert, dem interessierten Publikum.
In einer zusehends digitalisierten Welt und der stetig wachsenden Bedeutung von Daten, stellen sich zwangsläufig auch vermehrt Fragen nach rechtlichen Problemlagen. Für eine diesbezügliche fachliche Expertise, wie man Risiken bei digitalen Leistungen in der Baupraxis begegnen kann, holte der BFW Bayern mit Katharina Mitterer und Leonhard Jakob zwei kundige Rechtsanwälte der ZIRNGIBL Rechtsanwälte Partnerschaft mbB ins Studio. Beide legten zunächst den Fokus auf den Status Quo und erörterten daraufhin Strategien für das, was in rechtlicher Hinsicht auf die Unternehmen im Zuge der Digitalisierung zukommt.
Daraufhin stand wieder die Praxis mit der Frage im Mittelpunkt, was aktuell schon umsetzbar ist. Thomas Werner, Vorstand der Schultheiß Software AG, gab Einblicke in ein gesamtheitliches Management-System für digitale Softwarelösung und stellte Möglichkeiten vor, eine durchgängige Prozessdigitalisierung im Unternehmen zu realisieren.
Die wichtigste Grundlage für die vernetzte Welt der Zukunft ist neben der energetischen Versorgung selbstverständlich die dazugehörige Infrastruktur. Christoph Bernik von der Telekom Deutschland GmbH, die als Hauptsponsor die Veranstaltung mit ermöglichte, untermauerte in dieser Hinsicht anschaulich die Bedeutung des Glasfaserausbaus, der fast überall in Bayern stattfinden könne.
Bei dieser vom Format her völlig neuen Veranstaltung konnte der BFW eine große Bandbreite an Themen abdecken. Man wolle gerade Fragen wie diese, welche die Branche aktuell umtreiben und wo ein hoher Informationsbedarf herrscht, im Detail beleuchten, so BFW Geschäftsführer Peter Hülsen in seinem Schlusswort. Ganz besonders wichtig war es hierbei, neben der Wissenschaft und den Impulsen aus der Praxis auch wieder die politischen Entscheider mit eingebunden zu haben.