Expertenforum Quartiersentwicklung 2024
Das diesjährige Expertenforum Quartiersentwicklung des BFW Bayern hat erneut einen Teilnehmerrekord erzielt und hat auch inhaltlich treffgenau die Themen der Zeit adressiert. Unter dem Motto „Quartiersentwicklung zwischen Versorgung und Transformation“ wurden spannende Quartiersprojekte beleuchtet und aktuelle Trends bei energetischen Lösungen und Gewerbestandorten diskutiert.
Im Nachgang zur Expo-Real zog BFW Bayern Präsident Andreas Eisele bei seiner Begrüßung Bilanz und wies auf aktuelle Herausforderungen hin. „Finanzierung und bürokratische Hürden werden auch weiterhin zwei wesentliche Themen sein“, so Eisele. Doch obwohl die Sanierung im Bestand aufwändig und teuer, und die Förderlandschaft recht komplex ist, werden auch im Jahr 2024 noch zukunftsweisende Projekte im Quartiersansatz umgesetzt. Das sollte auf der Veranstaltung noch verdeutlicht werden.
Philipp Klausmann, Immobilienleiter Portfoliomanagement bei der LIDL Immobilien Dienstleistung GmbH & Co. KG, stellte moderne Einzelhandelslösungen für unterschiedliche Quartierstypen anhand von Konzepten bei verschiedenartigen Standorten anschaulich vor. Dass beim Thema Versorgung auch immer Energie und Strom mitgedacht werden muss, erörterte Florian Lüft, Head of Business Development der Univers Operations GmbH. Lüft erläuterte anhand von konkreten Beispielen Lösungen im Bereich Elektromobilität, Smart Buildings, regenerative Energien und energieeffizienten Gebäuden, bei welchen Ökologie und Ökonomie zusammengedacht, und dabei auch noch gute Einnahmen generiert werden können.
Diese beiden Impulse waren die perfekte Einleitung für die darauffolgende Diskussion zum Thema „Quartier und Versorgung“. Unter der sehr kompetenten Moderation von Frau Dr. Katrin Grumme, Geschäftsführerin der EGCP Projektentwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH, diskutierten neben den beiden Referenten auch die Projektmanagerin für Eigenobjekte der REWE Markt GmbH, Isabel Chardon, sowie der Leiter des Geschäftsbereichs Energetische Modernisierung der LAVA GmbH & Co. KG, Mark Bosch, über Trends und Lösungen bei der Versorgung von zukunftsfähigen Quartieren.
Nach der Kommunikationspause, welche die Teilnehmer zum ausgiebigen Netzwerken nutzten, befasste sich der zweite Block ganz mit dem Begriff der Transformation. Eines der bekanntesten Projekte bezüglich der Umwandlung von alten Gewerbestandorten in lebendige Wohnquartiere, sind in München die „Kirschgärten“. Der Geschäftsführer der Eckpfeiler Immobilien Gruppe GmbH, Wolfgang Bogner, stellte diese nicht nur vor, sondern wies auch auf die Wichtigkeit eines guten Quartiersmanagements, der Durchmischung der Wohnformen und einer guten Nachhaltigkeitsplanung hin.
Bevor der Fokus auf andere Bayerische Regionen erweitert wurde, gab Elisabeth Schropp, Leitung Bauprojektmanagement im Team Neubauwohnungen der Stadtwerke München GmbH, Einblicke, wie die Transformation von Quartieren beim größten Versorger Bayerns angegangen wird, zentral beim interessanten Asset der Werkswohnungen.
Andreas Zeitler, Geschäftsführer von Instone Real Estate Development GmbH, präsentierte daraufhin das Praxisbeispiel des „SEETOR City Campus“ in Nürnberg. Das hauseigene Projekt wurde dem Praxistest zwischen Planung und Realität unterzogen. Dabei wurden unter anderem die spannenden Fragen geklärt, inwiefern das Zusammenspiel von Wohnen, Büro und Gewerbe, die Wohntypen und das ursprüngliche Mobilitätskonzepts nach Fertigstellung funktioniert haben. Zeitler verschwieg aber auch die Herausforderungen nicht, die hinsichtlich des Projektes auftraten.
Die abschließende Diskussionsrunde war prominent besetzt und bot noch einmal Raum für den Austausch über die Herausforderungen, aber auch Chancen der Quartiersentwicklung. An der Runde beteiligte sich auch der Leiter der Münchner Lokalbaukommission, Thomas Rehn, sowie der Geschäftsführer des Geschäftsbereichs Süd der Vonovia SE, Frederic Neumann. Ob beim Thema Energie, der Stadtentwicklung, oder Fragen des Zusammenlebens: „Das Quartier ist die richtige Dimension für uns in der Immobilienwirtschaft zu denken“, betonte Moderatorin Frau Dr. Grumme in ihrem Resümee, bevor sie die Gäste zum weiteren Vertiefen der Gespräche in Richtung des Abendempfangs verabschiedete.